Strom & Ton - 10 Techniktipps

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KEINE ANGST VOR STROM UND TON: 10 Tipps für Erstbenutzer und „Alte Hasen“

Aktivbox mit Akku, so werden im Fachjargon die Anlagen bezeichnet, mit denen wir von Zeremonie zu Zeremonie reisen. Nach einer Erstausstattung wird die Anlage vielleicht um ein Funkmikrofon-Set erweitert. Diese Anlagen haben einen hohen Wert und sind für uns das unabdingbare Handwerkszeug vor Ort. Da lohnt es sich schon, sich mit den Funktionen und der Bedienung vertraut zu machen. Doch nicht alles steht in den Anleitungen.

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Kleinigkeiten mit großer Wirkung

Auf der Rednerkonferenz hat Anlagentechniker und Freier Redner Wolfgang Buchholtz seine jahrelange Erfahrung an unsere Konferenzteilnehmer weitergegeben.

Hier sind seine Tipps und Tricks für Erstbenutzer und „Alte Hasen“:

1. Rückfallebene -

Solltest Du mit einem Funkmikrofon arbeiten, dann habe stets Ersatzbatterien für den Handsender dabei. Auch ist es ratsam, ein kabelgebundenes Mikrofon stets griffbereit zu haben.

2. HANDhabung Funkmikrofon -

Umfasse das Mikrofon mittig am Griffteil. So verhinderst Du Funkstörungen zwischen der Sendeeinheit, die am unteren Ende des Mikrofones sitzt, und dem Empfänger.

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3. Ein Kabel ist keine Wäscheleine -

Lege Deine Kabel zu runden Schlingen in Deiner Hand zusammen. Dadurch beugst Du Beschädigungen und „Verdrehungen“ in Deinem Kabel vor.

4. Position der Lautsprecherbox -

Beim Aufbau der Lautsprecherbox achte darauf, diese so hoch zu platzieren, dass sie mindestens auf Kopfhöhe einer stehenden Person bzw. leicht oberhalb positioniert ist. So kann sich der Klang gut über die Sitzreihen hinweg ausbreiten und dringt auch noch durch, wenn die Gäste stehen.

5. Wenn Engel weinen -

Vor Wettereinflüssen bei Zeremonien im Freien sind wir nicht gefeit, können uns aber darauf vorbereiten. Sollte Dich ein Schauer überraschen, dann solltest Du Deine Technische Anlage schützen. Ist kein adäquater Regenschutz vorhanden, ist es hilfreich, einen großen Müllsack griffbereit zu haben, den Du dann kurzerhand über Deine Lautsprecheranlage ziehen kannst.

6. Position des Lautsprechers in geschlossenen Räumen -

Um einem ungewünschtem Echo bzw. Klangversatz entgegen zu wirken, richte Deinen Lautsprecher immer leicht schräg zu den Seiten beziehungsweise der gegenüberliegenden Wand aus. So werden die Schallwellen störungsfrei von den Wänden reflektiert.

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7. Höhen – Mitten – Tiefen -

Stelle diese drei Frequenzbereiche mithilfe einer weiteren Person, die Dir auf Abstand zuhört, auf Deine Stimmfarbe ein. Deine Sprache soll nur unterstützend verstärkt werden. Abweichungen in der Tonalität wirken befremdlich. 

  • Höhen geben Brillanz und Klarheit – Achtung: Zu viel Diskant (Höhen) klingt stechend und nervig.
  • Tiefen lassen die Stimme ruhen – Achtung: Zu viel Bass (Tiefen) erzeugt Brummeln und fördert Unverständlichkeit.
  • Mitten beeinflussen die Sprachverständlichkeit. – Achtung: meist ist die Flat (neutral, bei Drehreglern 12Uhr) Einstellung schon optimal. Zu weit nach rechts klingt es wie aus der Dose, zu weit nach links gedämpft wie durch ein Kissen.

 

Sind die für Dich passenden Einstellungen einmal gefunden, dann kannst Du diese fast dauerhaft für Dich „abspeichern“. Vor Ort kannst Du Dich dann auf die Einstellung der Lautstärke beschränken.

8. Die Mütze für‘s Mikrofon -

Der Pop bzw. Windschutz, den Du über die Sprechkapsel des Mikrofones stecken kannst, hilft bei windigem Wetter, Deine Stimme fast störungsfrei klingen zu lassen. Jedoch auch ohne Wind und in geschlossenen Räumen macht er Sinn. Der Atemausstoß, den wir beim Sprechen haben, wird durch solch einen Schutz reduziert. Dadurch wird das hörbare Geräusch (Pop) herausgefiltert.

9. Temperaturunterschiede, Akku und Batterien -

Die Akkuleistung ändert sich mit der Umgebungstemperatur. Ist der Akku kühl, hat er eine geringere Kapazität zur Verfügung, als wenn er erwärmt ist. Achte also darauf, dass Du bei Zeremonien in der kühleren Jahreszeit Deine akkubetriebene Lautsprecherbox rechtzeitig aus dem Auto in warme Bereiche bringst. So kannst Du die gesamte Leistung Deines Akkus auch wirklich nutzen.

Zu hohe Temperaturen, wie sie im Sommer in Fahrzeuginnenräumen entstehen können, haben einen nachteiligen Einfluss auf die Elektronik Deiner gesamten PA. Hier empfiehlt es sich, die Anlage rechtzeitig herauszuholen, so dass sich diese an der Luft akklimatisieren kann.

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10. Transport -

Um weite Wege zu überbrücken, empfiehlt es sich, einen klappbaren Wagen oder entsprechende Sackkarre im Fahrzeug zu haben. Hierfür eignen sich ideal faltbare Bollerwagen. Egal wofür Du dich entscheidest, achte auf groß genügende Räder, um eine gewisse Geländetauglichkeit zu haben.

GUT GEPFLEGTE TECHNIK IST VERLÄSSLICH.

Daher gilt: “Beim Aufbau an den Abbau denken und beim Abbau an den Aufbau denken!“
Habt eine tolle Zeit mit schönen Zeremonien.

Fotos: Normen Hofmann

 

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